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Die alten Mühlen in Leun

 

Künstlermühle Leun

 

Bereits um das Jahr 1450 wird eine Mühle am Husenberg zu Leun erwähnt. Sie war eine Erbleihmühle. Der damalige Müller zahlte jährlich an den Grafen Bernard II sechs Malter Korn. Ein Malter ist der Mallohn eines Müllers; üblicherweise 1/16 der Mahlfrucht oder des Mehls. Unter den Nachfolgern des Grafen erhöhte sich das Einkommen aus der Mühle auf 14 Achtel Korn. Außerdem mußte der Müller alljährlich ein fettes Schwein an die Hofhaltung zu Braunfels liefern.

Im 30jährigen Kreis war die Leuner Mühle ganz eingegangen, und das Gebäude war verfallen. Deshalb schließt Graf Heinrich Trajektin im Jahre 1671 mit dem Sebastian Holzapfel von Leun einen Erbleihvertrag. Holzapfel soll die verfallene Mühle wieder herstellen, der Graf will ihm das Holz dafür liefern, und das Ausräumen des Mühlgrabens sollen alljährlich die Leuner Bürger besorgen. Der Graf gibt auch die Erlaubnis zur Anlage einer Ölmühle. Für die Mahlmühle soll der Müller jedes Jahr acht Achtel Korn und ein fettes Schwein im Preise von neun Reichstalern, für die Ölmühle soll er drei Reichstaler entrichten.

Der Müller Holzapfel scheint das Gebäude nicht so hergestellt zu haben, wie es nötig war. Denn im Jahre 1719 überläßt Graf Wilhelm Moritz dem Ludwig Dorlas die am Hasenberg gelegene Schlag- und Mahlmühle. Der nunmehrige Müller soll das Gebäude neu erbauen, das Holz dazu soll der gräfliche Oberförster anweisen. Dagegen soll der neue Besitzer jährlich acht Achtel Korn entrichten. Unter den Bedingungen heißt es, daß der Müller nicht mehr moltern dürfe, als von ein jedem Achtel ein halbes Maß; wenn Mehlwaagen eingeführt seien, solle er nach Gewicht mahlen. Im Jahre 1729 verkaufte Ludwig Dorlas die Mühle an Johann Graß. Dieser bezahlte die Pacht nicht. Deshalb verkaufte der Graf die Mühle im Jahre 1731 für 365 Reichstaler an Johann Heinrich Haub von Niederkleen.

Im Jahre 1754 heißt der neue Besitzer der Mühle Gottfried Grün.

Im Jahre 2018 eröffnet der Künstler Roger Wegner hier sein Atelier Künstlermühle Leun.

 

Der jetzige Besitzer Udo Sartorius (Spezialist für Lehmfachwerkbau-Sanierung) kann die Geschichten weitererzählen und bietet jährlich Führungen und Beratungen an am Mühlentag (Pfingstmontag) und Denkmaltag (2.Sonntag im September, jeweils von 11 bis 18 Uhr), ansonsten nach Vereinbarung. Darüberhinaus besteht die Möglichkeit sich außer über Mühlentechnik auch über Fachwerk im Allgemeinen zu informieren.

 

Die ältere der beiden Mühlen (15.Jdt.) mit dem Atelier kann selbstverständlich immer während der Öffnungszeiten besichtigt werden. Natürlich auch die hier lebenden Esel, der Künstler und seine Werke. Öffnungszeiten sind immer wenn das Hoftor aufsteht oder nach Vereinbarung.

Kontakt: 0171 / 1946149, Roger Wegner / Künstlermühle Leun

 

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