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„Im Dialog mit Weiß“ (18. Oktober – 17. November 2019)

 

Weiß, die Summe aller Farben des Lichts, das sich durch ein Prisma in alle Regenbogenfarben zerlegen lässt, bietet dem Kunstschaffenden eine Fülle von interessanten  Herausforderungen.

Weiß ist nicht gleich Weiß, und ein Dialog kann auf sehr unterschiedliche Weise geführt werden.

Vollkommen weißes Weiß sehen wir in der Natur so gut wie nie. Es bekommt fast immer die leichte Tönung einer anderen Farbe, je nach dem Licht, das auf das Weiße fällt oder die Beimischung einer anderen Substanz. Weißer Schnee sieht im Abendlicht rosa oder orange aus, im Schatten ist er blau. Weißes Fell hat oft einen leichten Gelbton, „Marmorweiß“ ist eher cremefarben.  

In unserer Gedankenwelt verbinden wir mit „Weiß“ die Vorstellung von Helligkeit, Leichtigkeit, strahlendem Licht, Göttlichkeit und Reinheit, aber auch mit Geisterhaftem, Unheimlichem, Mythologischem und dem Tod.

Engel und junge Mädchen wurden in der Kunst oft in weißer Kleidung dargestellt. Weiße, schneebedeckte Berge und weiße Wolken stellten in der Malerei des 19. Jh. das ersehnte Gegenteil der grauen Stadt dar. Das Schneeglöckchen ist der erste Frühlingsbote nach dem grauen Winter.

Weiß ist in China die Farbe der Trauer, weiße Blumen liegen auf weißen Kindersärgen, die weiße Frau geistert im Schloss.  Der weiße Wal vernichtet ein ganzes Schiff.

In der Mythologie vieler Völker waren und sind weiße Tiere heilig. Sie stehen in Verbindung mit der jeweiligen Gottheit und dürfen nicht gejagt oder getötet werden. Der weiße Büffel der Prärieindianer ist ebenso tabu wie es weiße Schlangen oder weiße Hirsche in Europa waren. Und das weiße Haar alter Menschen war schon immer ein Zeichen von Ehrwürdigkeit.

Ein Dialog kann ein friedliches Gespräch in gegenseitigem Einvernehmen sein, aber auch eine harte Kontroverse unvereinbarer Gegensätze. 

Ein „Dialog mit Weiß“ könnte also in einem scharfen Schwarz- Weiß- Kontrast dargestellt werden wie in einer Grafik oder einem Holzschnitt. Ein kleiner weißer Akzent auf einer größeren schwarzen Fläche wirkt dann mitunter dramatischer als wenig Schwarz auf sehr viel Weiß.

Ein sanfterer und harmonischerer Dialog entwickelt sich, wenn Weiß neben Grautönen oder Erdfarben erscheint. Heiter und erfrischend bringen bunte Farben das Weiß zur Geltung, und allein der Schattenwurf eines weißen Reliefs erzeugt veränderte Weißtönungen.

In dieser Ausstellung präsentieren 13 Vereinsmitglieder des KuKuKs ihre Werke zum Thema, es werden Aquarelle, Acrylbilder, Fotografien, Skulpturen, Objekte und Schmuck gezeigt.

Teilnehmer: Michael Ackermann, Vera Bennung Corominas, Helga Deiß, Angelika Eichenauer, Klaus Engelbach, Johannes Eucker, Ursula Mayer, Marita Meurer, Irma Müller, Christina Richter, Dieter Weiß, Ingrid Wortmann- Wilk, Annemarie Zaha.

Die Kunsthalle ist vom 18.10. bis zum 17.11.2019 an den Wochenenden von 15 bis 18 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei.